thüringisch-sächsische Malerschule

thüringisch-sächsische Malerschule
thüringisch-sạ̈chsische Malerschule,
 
spätromanische Handschriftengruppe des 13. Jahrhunderts, benannt nach den Herrscherhäusern der Auftraggeber der beiden Hauptwerke, dem thüringischen Landgrafen Hermann I. (»Landgrafenpsalter«, Stuttgart, Landesbibliothek) und dessen Schwiegertochter Elisabeth (»Elisabethpsalter«, Cividale del Friuli, Archäologisches Nationalmuseum). Stilistisch und ikonographisch machen sich Beziehungen zur gleichzeitigen sächsischen Kunst bemerkbar. Neben einer von byzantinischen Einflüssen geprägten Richtung entwickelte sich der Zackenstil, für den spitz-splittrig verlaufende, weit abstehende Gewandsäume und zackig gebrochene Binnenfalten charakteristisch sind. Sie verleihen der Gewandstruktur der Figuren eine ornamentale Eigendynamik. Beide Stile kommen auch in der Wandmalerei vor.
 
Weitere Werke: Evangeliar im Rathaus von Goslar (um 1230-40); Brandenburger Evangelistar (Anfang des 13. Jahrhunderts, Brandenburg, Domstiftsarchiv); Evangelistar des Braunschweiger Domes (2. Hälfte des 13. Jahrhunderts, Braunschweig, Museum).

Universal-Lexikon. 2012.

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